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Spechtschäden am Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

 

In der Vergangenheit häufen sich die „Spechtschäden an Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). Dies führte zu verschiedenen Untersuchungen über die Ursachen. Abschließend ist es noch nicht ergründet warum der Specht dieses Verhalten an den Tag legt, einige Ursachen sind aber schon erforscht.
Der Specht ernährt sich eigentlich von Insekten auf und unter der Rinde bei Bäumen. An kühleren Tagen verharren Insekten mit Vorliebe auf der „warmen“ Fassadenoberfläche, was den Specht magisch anzieht. Die Struktur der Oberfläche gleicht der einer Rinde und der Specht fühlt sich auf der Dämmung richtig „heimisch“.
Da Die Oberfläche des Putzes härter als die Rinde ist kann sich der Specht nur an den Kanten oder sonstigen Gebäudevorsprüngen mit seinen Krallen festhalten. Deshalb treten Spechtschäden vornehmlich an Gebäudekanten auf.
Da ein WDVS anscheinend ähnlich hohl klinkt wie ein alter Baum, wird dies von ihm als solcher wahrgenommen. Der Sexualtrieb eines Spechtes zeigt sich im eindrucksvollen Trommeln auf den Resonanzkörper, mit denen er dem Weibchen imponieren möchte. Da ein Specht ein hervorragendes Erinnerungsvermögen besitzt, kommt er immer wieder zu den Stellen zurück wo er ausreichend Nahrung findet oder sein Trommelwirbel seiner Meinung nach bei den Damen gut rüberkommt.
Solche Schäden der äußeren Hülle lassen Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen und führen dort zu massiven Schäden. Diese Löcher müssen schnellstens wieder verschlossen werden.
Wie kann der Eigentümer gegen diese geschützte Vogelart vorgehen, ein Abschuss oder Einfangen ist nämlich strengstens verboten. Dem geplagten Eigentümer bleibt deshalb nur die Vertreibung. Dazu muss man aber die Gewohnheiten des Spechtes sehr gut kennen.
Der Specht liebt Ruhe, auch wenn das paradox klingt, außerhalb seiner „Trommelzeit“ will er ungestört sein.
Deshalb ist die einzige Möglichkeit die Vertreibung. Dies kann durch Anbringen von Greifvögelattrappen (geklebt oder in modellierter Form) oder durch verschiedene Windspiele erfolgen. Am effektivsten sind jedoch bewegliche glitzernde Windspiele, die seine Ruhe empfindlich stören, da der Specht auch ein gutes Sehvermögen besitzt.
 
Frühere Untersuchungen, wonach Styroporfassaden stärker betroffen sich als die mit Mineralwolle wurden nicht bewiesen, der Klang eines Resonanzkörpers hängt nämlich vom Dämmstoffmaterial, deren Stärke und der Steifigkeit des Oberputzes ab.
 
Nicht nur bei uns verursacht der Specht Schäden, selbst der Start eines Space Shuttles musste durch Spechtschäden an der Tankisolierung verschoben werden, was zu einem Schaden von 100.000 Dollar führte.


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