Welche Reihenfolge sollte beachtet werden?

Mit der EnEV 2002 wurde eine Pflicht eingeführt, dass Heizkessel die vor 1978 eingebaut wurden, bis 2006 ausgetauscht werden müssen. Dies führte zu dazu, dass in fast allen älteren Gebäuden vorrangig der Heizkessel ausgetauscht wurde. Die jetzigen Rohstoffpreise und der Energiesparwille führen zu weiteren Sanierungsmaßnahmen wie Fensteraustausch und Fassadendämmung. Die Leistung des Heizkessels musste aber für den Heizenergiebedarf des Gebäudes vor einer weiteren Sanierung ausgelegt werden. Nach der Dämmung der Außenhülle und eventueller weiteren Maßnahmen wie z.B. Fenstertausch, Wohnungslüftung, Solaranlage usw. benötigt das Gebäude wesentlich weniger Energie. Das Heizsystem ist jetzt viel zu groß ausgelegt und hat dadurch einen schlechteren Wirkungsgrad. Um diese Verluste zu vermeiden muss das noch relativ „neue“ Heizsystem wieder ausgetauscht werden.
Sinnvollerweise sollte vor jeglichen Sanierungsmaßnahmen eine Gebäudeaufnahme mit allen Schwachstellen erfolgen. 
Danach sollte ein Sanierungsplan erstellt werden, der auch andere Gewerke die nichts mit Energiesparen zu tun haben, berücksichtigt. So ist zum Beispiel bei einer Wärmedämmung das Nachrüsten von LAN- und Antennen-Netzen, elektrischen Einrichtungen, fehlende Heizkörperanschlüsse usw. über die Fassadenaußenseite ohne große Baumaßnahmen im Wohnbereich einfach zu realisieren.


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