Feuchtetransport / Diffusion

 

Gerade die Feuchteprozesse werden heute sträflich vernachlässigt. Dabei sind der Feuchtetransport und die Diffusion natürlichen physikalischen Gesetzen unterworfen.

 

Temperaturen und Feuchten haben ein physikalisch bedingtes Bestreben sich einander auszugleichen. Dabei findet der Ausgleich immer von höheren zum niedrigeren Energieniveau statt. (Energieerhaltungssatz)
 
Das heißt:

--> Räume mit hohen Luftfeuchten gleichen sich mit Räumen mit niedrigerer Feuchte aus

--> Wärme geht immer zur kalten Seite und steigt aufgrund der geringeren Dichte in Räumen nach oben.

--> Ein Temperaturunterschied baut ein Dampfdruckgefälle auf das Feuchte in die Richtung des niedrigeren Druckes „drückt“.

Aufgrund des hohen Temperaturgefälles zwischen innen und außen will das höhere Energieniveau sich mit dem niedrigeren Energieniveau ausgleichen.
Der Temperaturunterschied erzeugt auch ein Dampfdruckgefälle das durch alle Baustoffe, abhängig von seinem Dampfdiffusionswiderstandswertes (sd-Wert), wandert.
Bei der Grafik wird ersichtlich, dass eine diffusionsdichte Außenisolierung zu Problemen führen kann. Eine Grundregel beim Bauen ist:
„von innen nach außen diffusionsoffener zu bauen“
Gerade bei Altbauten mit unbekannten Feuchtewerten sollte dies zwingend beachtet werden.

Im Sommer findet der Prozess mit Ausnahme des kapillaren Feuchtetransportes in umgekehrter Richtung statt. Aufgrund der im Sommer geringeren Feuchte- und Temperaturunterschiede ist der Wärme- und Feuchtetransport geringer als im Winter.
Die kapillare Wasserwanderung bleibt jedoch in der Regel von innen nach außen bestehen, da die Außenseite durch die hohen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung trockener ist. Bei Fassaden an der Wetterseite, Fassaden mit Rissen oder ablösenden Anstrich kann der kapillare Feuchtetransport auch nach innen stattfinden.


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