Schimmelproblematik allgemein

 Schimmel in den Wohnungen wird in der heutigen Zeit immer mehr zum Problem. Als Ursachen werden häufig pauschale Argumente wie z.B. „falsches Lüftungsverhalten“ oder „Schimmel durch Kunststofffenster“ ausgegeben. Diese unsachgemäßen Argumente führen danach meist zu Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter. Schon heute ist Schimmel der zweit-häufigste Streitgrund vor Gericht.
Dabei ist für eine Schimmeluntersuchung eine sachgemäße Vorgehensweise und eine genaue Ursachenanalyse wichtig, da jedes Gebäude unterschiedlich gebaut und das Nutzerverhalten der jeweiligen Bewohner sehr unterschiedlich ist. Etwa 20-25% der Schimmelprobleme in Wohnungen gehen auf Baumängel sowie zu gleichen Teilen auf falsches Lüftungs- und Nutzerverhalten zurück. In 45-55% der Fälle kommt beides zusammen. (Quelle Verbraucherzentrale Bundesverband) Deshalb ist für eine seriöse und fachmännische Ursachenermittlung umfangreiche Sachkenntnis und fundiertes Fachwissen in mehreren Gewerken notwendig.
Neueste Untersuchungen des „Aachener Institutes für Bauschadesnforschung und Angewandte Bauphysik“ über die Ursachen von „Schimmelpilzbefall bei hochwärmegedämmten Neu- und Altbauten“ ergaben ernüchternde Erkenntnisse. (Bezug Fraunhofer IBR Verlag: http://www.irb.fraunhofer.de) Nach dieser Studie ist selbst in Gebäuden, die nach den verschiedenen Wärmeschutzverordnung ab 1995 errichtet wurden, trotz fehlerfreier Bauausführung und angepassten Lüftungsverhalten der Nutzer, in ca. 1/3 der Fälle Schimmel festzustellen. In der Zusammenfassung werden Verbände und Forschungseinrichtungen (also die Normgebenden Gremien) aufgefordert die Konstruktionsregeln und Anforderungen bei Fensteranschlüssen und dreidimensionaler Raumecken zu überarbeiten.
 
Kurz gesagt:

Die Normgremien haben in den letzten Jahren die Problematik der Schimmelbildung in Wohnungen nicht rechtzeitig erkannt, was zu unnötigen Rechtsstreitigkeiten geführt hat.



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