Umstrittene Zauberkästen?

Die elektroosmotischen / elektrophysikalischen Verfahren gehört wohl zu den umstrittensten Sanierungssystemen auf dem Markt. Sie sind einfach zu installieren und damit eine günstige Alternative zu den gängigen Verfahren. Tatsache ist, dass diese Systeme schon seit fast 100 Jahren, mit zum teil erstaunlichen Erfolg, angewandt werden.

Deshalb wird gegen diese "Zauberkästen" mit teilweise auch fragwürdigen Argumenten vorgegangen. Gerade im Internet wird kopiert und einfach abgeschrieben. Dort tauchen Argumente auf , das z.B. für diesen Effekt Spannungen von einigen 100V benötigt werden (ist ansatzweise nachvollziehbar wenn ein osmootischer Druck erzeugt werden soll, es braucht jedoch nur das Zeta-Potential von einigen mV aufgehoben werden), oder das ab 1,3V Wasserstoffgas gebildet wird (im Labor bei reinen Wasser sicher richtig, jedoch nicht bei verunreinigten Wasser in einer porösen Substanz/Baustoff). Leider sind eine Vielzahl solcher Argumente vorhanden und machen es den Laien schwer seriöses von unseriösen zu unterscheiden.

Seit einiger Zeit werden über den Verband sozialer Wettbewerb e.V. (VSW), die Anbieter der elektrophysikalischen, aber auch der elektroosmotischen Systeme abgemahnt und anscheinend versucht sie so vom Markt zu verdrängen. Hinter der Aktion stehen verschiedene Personen und Verbände unter anderen auch der Deutsche Holz- und Bautenschutzverband e.V. (DHBV), der ein erklärter Gegner der Systeme ist.

Alleine der Begriff "Zauberkästen" zeigt, dass hier keine sachliche Argumentation stattfindet. Die Elektroosmose ist wisenschaftlich zigfach nachgewiesen, fast jedes Auto wird so lakiert, viele Anwendungen in der Medizien beruhen auf diesen Prinzip, dies anzuzweifeln kann unserer Meinung nach nur als äuserst unseriös angesehen werden.
 
Bedenken Sie, dass in keinem anderen Land ausser Deutschland der Mart in diesen Bereich stark umworben wird. Vor allen die Bauchemie ist in der BRD sehr stark vertreten.
Der Umsatz im Jahr 2007 betrug im gesamten europäischen Raum ohne BRD 6,2 Milliarden € (~0,25 Milliarden / Land) und in der BRD alleine 5,4 Milliarden €!
(Quelle: B+B 8-2008, Norbert Schröter Hauptgeschäftsführer Deutsche Bauchemie)
Dies ist sicher als Grund für die zur Zeit unnötigen und unserer Meinung nach zum Teil fragwürdigen Abmahnungen und Diffamierungen zu sehen.
 
Richtig ist aber auch, dass es bei den elektrophysikalischen Systemen leider auch einige unseriöse Anbieter am Markt gibt. Auch ist das Wissen darüber so komplex, das viele Anbieter und schon gar nicht die Vertriebsleute, die Zusammenhänge richtig deuten können und solche Verfahren manchmal auch auf gut Glück einbauen.
Es gibt aber auch Anbieter am Markt die diese Probleme beherrschen und erstaunliche Erfolge erzielen können. Auch bieten einige Anbieter eine Rücknahmengarantie an oder stellen erst beim Nachweis eines Erfolges eine Rechnung.
Tatsache ist aber auch, das gerade die Elektroosmose mitunter die längsten Erfolge vorzeigen kann. Kein anderes Saniersystem, außer vieleicht Kalksysteme, können Langzeiterfahrungen über 50 Jahre und dementsprechende Erfolge vorweisen.
 
Die Elektroosmose ist auch das einzige der angegriffenen Verfahren, dass in der ÖNORM B 335-2 „Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk“ Teil 2: Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk  aufgeführt ist.
 
Unverständlicher Weise werden die meisten Sanierungssysteme gegenüber dem elektrophysikalischen / elektroosmotischen System bevorzugt. Dies ist umso verwunderlicher, da der Eingriff in die die Bausubstanz sehr gereing ist oder diese nicht unwiederbringlich verändern.
Gerade bei Firmen die eine Zahlungsgarantie geben oder erst beim Nachweis ein Rechnung stellen kann der Kunde nichts falsch machen. Sollte das elektrophysikalische System wirklich nicht funktionieren, kann der Kunde vom Kauf zurücktreten und hat bis auf ein wenig Zeit, nichts verloren oder sogar zerstört.
Werden andere Systeme, z.B. die Injektagen, nicht fachgerecht angewendet oder führen nicht zu den erwarteten Erfolg, kann diese Maßnahme oft nicht mehr rückgängig gemacht werden. Unter Umständen können dadurch irreparable Schäden oder schwer zu sanierende Bauschäden entstehen.
Unabhängig der teilweise sehr emotional geführten Diskussionen und Argumente kann der Kunde bei seriösen Anbietern nichts verkehrt machen, wenn sich der Erfolg einstellt wir nebenbei eine Menge Geld gespart, da die elektrophysikalischen / elektroosmotischen Systeme in der Regel weniger kosten als eine klassischn Sanierung.
Gerade deshalb sollte beim Systemanbieter von elektrophysikalischen / elektroosmotischen Systemen nicht auf den Preis geschaut werden. Die verschiedenen Verfahren haben unterschiedliche Wirkungsweisen und können bei dicken Mauern, Fels- oder Mischmauerwerk oder einer gewünschten Entfeuchtung der Bodenplatte unter Umständen nicht gleich wirksam sein.
Lesen Sie die Garantiebestimmungen der Anbieter deshalb genau durch. Sie können auch Informationen bei der EURAFEM (Europäischer Arbeitskreis für Mauerwerkssanierung e.V.) www.eurafem.de einholen oder die Wirksamkeit messtechnisch durch die EURAFEM nachweisen lassen.

Auf was sollte ich als Auftraggeber achten?

Um Meinungsverschiedenheiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer im vornherein zu vermeiden, sollten folgende Grundsätze beachtet werden:  

o   lesen Sie sich die Garantiebedingungen ausreichend durch

o   vereinbaren Sie eine Zahlung erst nach dem Erfolg, leisten Sie ggf. nur Teilzahlungen

o   lassen Sie sich schriftlich bestätigen, bei welchen Werten der Erfolg eintritt

o   lassen Sie sich das Messsystem erklären

o   lassen Sie sich von Fachleuten die Vertragsbedingungen prüfen (technisch / juristisch)

o   holen Sie ausreichend Referenzen ein

o   besuchen Sie wenn möglich mehrere Referenzobjekte

o   lassen Sie sich die Sanierung durch einen unabhängigen Gutachter bestätigen

 


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