Anbringen einer Außenisolierung

 

Anbringen einer AußenisolierungDie wirkungsvollste und in der heutigen Zeit sinnvollste Methode ausreichend hohe und gleichmäßig verteilte Innentemperaturen zu erzielen ist das Anbringen einer, auch für die Zukunft ausreichenden, Außenisolierung. Dadurch stellen sich an den Wandecken, Wärmebrücken und auch an verstellten Wandflächen ausreichend hohe Wandoberflächentemperaturen ein.
 
Wichtig ist die bauphysikalische Grundregel von innen nach außen diffusionsoffener zu bauen.
 
Das Dampfdruckgefälle ist abhängig von der Luftfeuchte und Temperatur innen und außen. Die Diffusion findet im Winter von innen nach außen und im Sommer etwas geringer in umgekehrter Richtung statt. Deshalb muss die Außenisolierung diffusionsoffener als das Mauerwerk sein, was z.B. bei Styropor nicht immer der Fall ist. Die Diffusionsregel muss im Schichtaufbau von allen Werstoffen (auch Kleber, Putze und Farben) beachtet werden.
Auskragende Betonplatten (Balkone) stellen eine starke Wärmebrücke dar. Zwar ist beim Überdämmen der Betonplatte eine Verbesserung der Wärmebrücke möglich, sinnvoller ist jedoch das Abschneidern der Platte und anbringen eines selbsttragenden Balkons. Oft ist dadurch eine Vergrößerung der Balkonfläche möglich oder erspart unter Umständen eine anstehende Balkonsanierung.
Da beim Erneuern eines Fassadenanstrichs Kosten für Gerüst und Mahlerarbeiten sowieso anfallen, bietet sich die Außenisolierung beim Neuanstrich schon aus wirtschaftlichen Gründen an. Auch sollte bei der Dämmstoffstärke aufgrund der stetig stark steigenden Energiepreise nicht gespart werden. Wirtschaftliche Dämmstoffstärken sind heute bei >16cm (Passiv Haus Institut Protokollband 24) anzusetzen. Die Kosten dafür erhöhen sich nur um den m³-Preis der Dämmung, alle anderen Leistungen bleiben annähernd gleich.
Bei Wohngemeinschaften ist eine Außenisolierung oft nicht durchsetzbar, wodurch bei den am stärksten betroffenen Wohnungen an den Gebäudeecken und zu unisolierten Decken oder Böden nur Innenmaßnahmen ergriffen werden können.
Durch den von der Regierung eingeführten Gebäudeenergiepass und die stetig steigenden Nebenkosten wird sich zwangsläufig der Widerstand einzelner gegen eine Außenisolierung verringern.
In diesen Pass kann der Energieverbrauch jeder Wohnung in einer farbigen Tachoskala abgelesen werden. Das wird bei den zukünftigen Energiepreisen sicher das ausschlaggebende Verkaufs- oder Vermietungskriterium. Auch ist in den zukünftigen Energienovellen der Bundesregierung eine Dämmpflicht für Altbauten abzusehen.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter bei der kfw (Kreditanstalt für Wiederaufbau) www.kfw.de
Beachte Sie bitte bei der Auswahl der „Energieberater“ deren Qualifikation, Unabhängigkeit und Erfahrung. Überprüfen Sie die Vorschläge des Energieberaters auf die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit, da eine Sanierung auch nach Jahrzehnten wirtschaftlich sein muss!
Zertifizierte Energieberater in Ihrer Region finden Sie in Bayern bei der Bayernenergie (GIH Sektion Bayern) www.bayernenergie.de und bundesweit beim GIH (Gebäudeenergieberater im Handwerk) www.gih.de

Weitere Informationen über die Energieberatung erhalten Sie im Kapitel "Energieberatung" auf dieser Homepage



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