Entzug der Feuchte

 

Entzug der FeuchteNormale Raumfeuchten stellen keine optimalen Lebensbedingungen für Schimmel dar, erst ab ca. 70% rel. Feuchte können die meisten Schimmelarten wachsen. Die 70% beziehen sich aber auf den wandnahen Bereich deren Feuchtewert aufgrund der Abkühlung durch die Wand 10-20% höher sein kann als die Raumfeuchte.
Erst bei einer durch niedrige Oberflächentemperaturen stattfindenden Kondensation aufgrund einer Taupunktunterschreitung oder falsches Lüftungsverhalten stellt sich ein günstiges Klima für Schimmel ein. Deshalb muss eine niedrige Wandoberflächentemperatur zu jeder Jahreszeit vermieden werden. Die in der DIN geforderte minimale Wandoberflächentemperatur von 12,6°C reicht bei rel. Feuchten über 50% unter Umständen nicht aus um Kondensatausfall zu verhindern. Erst bei einer Oberflächentemperatur von ca. 18,0°C und normalen Feuchten, ist die Gefahr von Schimmel auf der Bauteiloberfläche nicht mehr gegeben.
In fast allen Fällen von Schimmelbefall in Wohnungen ist ein hoher Feuchtewert an der Bauteiloberfläche zu beobachten (>70% an der Bauteiloberfläche!). Deshalb ist der Entzug der Feuchte durch geeignete Mittel die wirkungsvollste Maßnahme zur Bekämpfung und der zukünftigen Vermeidung von Schimmel.
Dies wird an besten durch bedarfsgerechtes Lüften, verringern der Feuchtelasten oder Anhebung der Wandoberflächentemperatur an allen Stellen sichergestellt.
 
Die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch einer Immobilie entstehen Raumfeuchten müssen nach geltender Rechtssprechung nicht unterhalb der zulässigen Werte gehalten werden um eine Schadensfreiheit sicherzustellen.
 
 Da die wohnbedingten entstehenden Feuchtelasten dennoch abgeführt werden müssen kann dies in energetisch sanierten oder neueren Gebäuden nur durch eine kontrollierte Wohnungslüftung erfolgen!
 
  
 
 

Ein Forschungsbericht der WTA (Wissenschaftlich- Technische- Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.) untersuchte den Unterschied zwischen Fenster- und Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Dabei wurde festgestellt, das bei der Fensterlüftung schon nach kurzer Zeit an den untersuchten Wandflächen ein Befall feststellbar ist.

 

(Bezug: WTA-Forschungsberichte Band 1 „Pilzbelastung der Raumluft hochgedämmter Häuser – baubiologische Aspekte“ ISBN 978-3-8167-7575-2)


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