Mauerwerkstrocknung durch Kondenstrockner

 

Bei diesem System wird versucht durch handelsübliche Kondenstrockner die die Raumluft zu entfeuchten. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich physikalisch bedingt, Feuchten zwischen Mauerwerk und Raumluft ausgleichen. Dies ist physikalisch zwar richtig, beide Stoffe (Luft und Baustoff) haben aber unterschiedliche Feuchteaufnahmefähigkeiten.
Das Feuchteaufnahmevermögen der Luft ist aber wesentlich geringer als die eines Mauerwerks. Der Feuchteaustausch findet hauptsächlich an der Oberfläche statt, wo sich die Luft sehr schnell sättigt. Eine Entfeuchtung über die Raumluft ist deshalb langwierig und nur sehr begrenzt möglich, im Mauerwerk kann so nur die Oberfläche (wenige cm) entfeuchtet werden, langfristig sind durch den Feuchteaustausch im Bauwerk auch größere Tiefen möglich.
 
Die Kondensattrockner arbeiten nach dem Prinzip der Unterkühlung der Raumluft (Taupunktunterschreitung). Die Raumluft  wird weitestgehends ungefiltert über das Kühlregister gezogen und abgekühlt. Da kalte Luft nur wenig Wasser in dampfförmiger Form binden kann, fällt am Kühler überschüssige Feuchte als Kondensat aus. Die Luft wird unterkühlt an den Raum zurückgegeben wo es wieder begrenzt feuchteaufnahmefähig ist.
Diese Geräte werden in der Regel zwar gewartet aber selten gereinigt. Am Kühlregister fällt so Feuchte aus, was verschiedene Keime zum Wachstum benötigen. (Luft ist ja nie Keimfrei)
Die Luft wird so am Register angekeimt und eine große Anzahl an Keimen in der Raumluft verteilt.  
 
So werden feuchte Räume zwar „trockener“ die Bewohner aber unter Umständen „kränker“!
 
Sollten Sie so ein Gerät betreiben, desinfizieren und reinigen Sie es in regelmäßigen Abständen.

Die Stromkosten stehen bei einer dauerhaften Anwendung in keinem Verhältnis zum Nutzen, bei kleinen Wasserschäden ist die Anwendung aber durchaus sinnvoll.

 
Da nur wenige Zentimeter der Oberfläche bei der Mauerwerkstrocknung durch Kondensattrockner entfeuchtet werden, stellt sich nach dem Entfernen der Trockner oft eine Feuchteerhöhung im Mauerwerk ein, die unter Umständen die gleichen Werte wie vorher haben kann. Deshalb sollte immer das Entfeuchten und Aufheizen des Raumes im Wechsel stattfinden.
Eine „trockene“ Kellerluft strebt immer einen Ausgleich mit Medien höherer Feuchte an, auch der Außenluft. Schon das Öffnen der Kellertüre kann unter Umständen die durchgeführte Entfeuchtung der Kellerluft wieder aufheben. Falsches Lüften der Keller (Sommer) führe ebenfalls zur Verringerung der Wirkung.

 



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